Canterbury Plains und die Moeraki Boulders

So, das Wetter war einfach zu gut 😉 aber hier der nächste Artikel in der Chronologie.

Wir hätten auch gut und gerne noch ein, zwei Nächte am Lake Pukaki stehen bleiben können (da es einfach wunderschön war), aber wir wollten ja auch noch die ganzen anderen Highlights sehen.
Also ging es am nächsten Morgen nach einem leckeren Wildnis-Frühstück weiter in Richtung Moeraki Boulders. Das sind fast kreisrunde Steine, die am Strand liegen und eine Top-Attraktion auf der Route zwischen Christchurch und Dunedin abgeben (und geniale Fotomotive darstellen).

Unsere Route führte wieder in Richtung Küste, mitten durch die Canterbury Plains, die als Kornkammer Neuseelands gelten (was man auch sofort einsieht bei den ganzen flachen und endlos weiten Kornfeldern). Es ging südwärts durch die nächstgrößere Stadt Twizel (in der wir einem Golfcaddy ähnlichen Straßenfahrbahnmarkierungsauto dabei zuschauen konnten, wie es mit einem an der Seite befestigten, übergroßen Pinsel die Begrenzungen auf die Straße malte – herrlich!) vorbei am Lake Benmore, Lake Aviemore und dem Lake Waitaki stets dem Waitaki River zur Mündung folgend. Eine sehr reizvolle Route, an der man auch nett rasten oder übernachten kann. In Omarama (die Betonung liegt hier übrigens auf der ersten Silbe, was dem Ortsnamen etwas Lustiges verleiht :-)) hätten wir schon in Richtung der quirligen Metropole Queenstown abbiegen können, aber zu dem Highlight wollten wir etwas später. Übrigens: Omarama ist Neuseelands Hauptstadt des Paraglidens, wegen der guten Winde und den weiten Feldern. Hier wurde schließlich auch schon der „Sailplane Grand Prix“ ausgerichtet. Jahaa, super interessant, nicht wahr? 😉

Auf dem Weg wollten wir noch kurz halt machen bei Vanished World, was laut Straßenatlas als Sehenswürdigkeit ausgewiesen wurde und direkt auf unserer Route lag. Außerdem hörte sich das interessant an, so nach Fossilien und so. In dem Städtchen Kurow muss man sich entscheiden, ob man nördlich oder südlich des Waiatki Rivers längsfahren möchte, da sich bis zum Mündungsdelta keine Überquerungsmöglichkeit mehr bietet (und der spot so ungefähr auf halber Strecke lag). Dummerweise habe ich übersehen, dass neben dem Namen Vanished World auf dem Straßenatlas noch ein roter Pfeil war, der genau auf die südliche Seite des Waitaki Rivers zeigte… Und wir sind extra die nördliche Route gefahren… 😀 Naja, so hatten wir die Straße fast für uns alleine und die Landschaft war auch nett anzuschauen. Lediglich ein kleiner Umweg von ca. 10 km, also alles im Rahmen.

Da wir uns eine kleine Pause gönnen wollten (und die Moeraki Boulders nicht in der Mittagssonne fotografieren wollten ;-)), entschieden wir uns dazu, den Tag und die Nacht am Mündungsdelta des Waitaki Rivers zu verbringen. Der Waitaki Waters Holiday Park hörte sich ganz gut an, also machten wir uns auf den Weg.
Auf dem Weg dorthin mussten wir vom Highway in eine kleine Seitenstraße abbiegen, die direkt mit einem unbefestigten Gleisübergang startete (da die Schienen quasi parallel zum Highway verliefen). Aber immerhin wird das Ganze sehr hübsch angekündigt:

20130228-143312.jpg

Und kurz bevor wir den Campingplatz erreicht hatten, wurde mir auch sehr deutlich vor Augen geführt, dass ein „Achtung! Kühe“-Schild in Neuseeland durchaus sehr ernst zu nehmen ist. Denn obwohl man 100 fahren darf kann es sein, dass ein Bauer seine Rinderherde von einer Wiese zur anderen (oder zum Stall) treibt – mitten über die Straße! Normalerweise sieht man so etwas ja weit voraus, sodass man schon mal bremsen kann. Blöd nur, wenn der Rindertreck gerade erst loszieht und noch nicht auf der Straße ist… Ich bin also schön mit 100 an einem offenen Gatter vorbeigeballert, hinter dem sich gerade eine Rinderherde in Bewegung setzte, die Straße zu überqueren. Das war doch ganz schön knapp! Und ich hatte ein mächtig schlechtes Gewissen, da der Bauer sich sicherlich ordentlich an den Kopf gefasst haben muss. Zukünftig habe ich eine deutlich vorsichtigere Fahrweise an den Tag gelegt, wenn so ein Schild kam…

Der Campingplatz selbst war eher öde und auch nicht so toll gelegen, wie wir uns erhofft hatten. Zum Schwimmen im Fluss hätte man erst ca. 1,2 km latschen müssen und da wir irgendwie groggy waren, haben wir uns einfach nur entspannt und in der brütigen Hitze geaalt. %-)
Spannend war aber der Besitzer (bzw. der Rezeptionist), der zuerst gar nicht da war (genial war das Schild an der verschlossenen Office-Tür: „Been for a swim, will be back shortly. Choose a free spot and get back to me later“) aber dann sehr redselig und sehr arbeitsam war. Alles im allem ein sehr netter Platz, den man auf der Durchfahrt schon mal ansteuern kann. Und natürlich wegen des netten Office-Schilds:

20130228-142850.jpg

Um erstens noch ein bisschen gutes Licht zu haben und zweitens eine der ersten bei den Boulders zu sein, sind wir nächsten Morgen gleich weiter gefahren. Unbemerkt haben wir somit auch den Canterbury Distrikt verlassen und haben die Grenze zu der Otago Region überschritten. In der wirklich schönen Stadt Oamaru haben wir kurz zwischengehalten, um zu tanken und um die Monsterspinne zu erledigen, die sich hinter der Verschalung am rechten Fensterrand eingenistet hat. Das war wirklich eine große Erleichterung als das Viech erledigt war. 🙂 Leider reichte die Zeit nicht, um sich die Stadt näher anzuschauen und so z.B. die hiesige Pinguin-Kolonie zu besuchen (Pinguine haben wir auf der Reise aber trotzdem noch gesehen :-)).

Schließlich kamen wir dann bei den Boulders an. Ärgerlicherweise hat der Massentourismus diesen Spot schon längst entdeckt, sodass da auch mal ganze Busladungen sensationshungriger Touris ausgespuckt werden (die dann auch nix besseres zu tun haben, als in meine 3,5 Minuten Graufilter-Belichtung reinzutrampeln… %-)). Leider zog ein feiner Nebel vom Meer her ins Land, sodass es erstens ein wenig fröstelig war und zweitens eher suboptimale fotografische Bedingungen herrschten. Dafür sah es ziemlich cool aus, wie die Nebelschwaden sich über den Strand schlängelten. Naja, die Ergebnisse seht ihr hier:

20130228-145243.jpg

20130228-145301.jpg

20130228-145333.jpg

20130228-145355.jpg

20130228-145412.jpg

20130228-145425.jpg

Ein Ausflug zu den Steinen lohnt sich also auf jeden Fall, da man sich wirklich kopfkratzend fragt, wie so etwas wohl zu Stande kommt (sehr schön fand ich die Vorstellung, es handele sich dabei um einfach liegen gelassene Murmeln eines Spiels zwischen Giganten aus vergangener Zeit :-)). Angeblich weiß man wohl immer noch nicht 100%ig genau, woher die Steine kommen und wie viele noch unter dem Boden liegen. Auf jeden Fall sehr beeindruckend.

Das Wetter ist schuld…

… daran, dass das Blog so veraltet ist. 😉

Wir sehen uns bei bestem Wetter jeden Tag quasi von morgens bis abends lauter wunderschöne Orte, Plätze und Landschaften an, sodass wir abends nur noch ein Plätzchen zum Stehen suchen, vielleicht noch eine Kleinigkeit essen und dann [kitsch-mode on] berauscht von den Eindrücken des Tages [kitsch-mode off] auch schon fast ins Bett fallen.

Das sieht dann so aus:

20130211-001336.jpg

😉

Naja, oder so, denn saubermachen muss man ja leider auch im Urlaub:

20130211-001355.jpg

20130211-001415.jpg

Aber es hat sich gelohnt:

20130211-001436.jpg

Wenn das Wetter schlechter wird, gibts auch ein paar neue Posts … und Bilder … versprochen! 🙂
Zumindest die aktuelle Position versuchen wir … naja, eben aktuell zu halten (obwohl sie es auch gerade nicht ist, da Google Maps bzw. GPS gerade streikt ^^).

Lake Pukaki oder „The freedom to camp!“

Am nächsten Tag machten wir uns also auf in Richtung Lake Pukaki – hier sollte unser erste „Freedom Camping Night“ stattfinden, also campen irgendwo in der Pampa, Hauptsache nicht auf einem Campingplatz und nicht auf einem ausgewiesen „overnight camping ground“, sondern richtig „freedom“. 🙂

Wir hatten extra eine kurze Strecke ausgewählt, damit wir genug Zeit zum Suchen eines geeigneten Standorts hatten… Wurde trotzdem wieder spät, aber davon später mehr.

Nach dem gemütlichen Entspannen morgens am Ufer des Lake Tekapos sind wir noch schnell im ansässigen Einkauscenter (naja, eine ca. 100m lange Straße mit ein paar Geschäften und Restaurants daran) einkaufen gegangen, um dann gegen 13 Uhr gen Lake Pukaki aufzubrechen. Kann es wirklich sein, dass man kaum Limetten findet in Neuseeland?!? 😉

Am Lake Pukaki angekommen sind wir erst mal zur i-site gefahren, die dort neben einem Damm liegt. Bis auf einen Lachs-Verkaufsshop und einer „self-guided-historical-tour“ gabs da aber nicht viel. Ungewöhnlich für eine i-site, aber nungut. Vom Parkplatz aus hatte man einen ziemlich guten Blick auf Mt. Cook mit Lake Pukaki im Vordergrund. Hier ein paar Bilder davon (auch wenn es fast Mittagssonne war…):

20130204-230707.jpg

20130204-230700.jpg

Wir hatten uns zwar vorher im Internet bei DER Campingseite schlechthin über die Campingmöglichkeiten am Lake informiert (auch die freien, d.h. keine Campingplätze sondern ausgewiesene freedom camping spots, auf denen man frei campen darf), aber wir wollten ja so richtig freedom campen, d.h. auf eigene Faust explizit einen nicht ausgewiesenen Platz finden.
Der junge Bengel in der i-site wüsste bestimmt, wo man hier gut campen kann und deshalb fragten wir ihn einfach. Er war denn auch sehr hilfsbereit, hat uns aber nur Plätze genannt, die ziemlich mau waren. Der eine entpuppte sich als verwinkelter Parkplatz (was nett war, da kaum Sichtkontakt zu anderen, also immerhin das Gefühl, alleine zu sein), der aber zwischen einem Kanal und einer Nebenstraße lag. Dazu kam, dass der Bus der Kelly Family da stand (zumindest sah er – und vor allem die Umgebung um ihn herum – so aus) und eine Lücke weiter stand Alm-Öhi, der den Anschein erweckte als ob er nicht erst seit gestern dort steht… 😉 Also irgendwie so hardcore camper, bei denen man bestimmt erst mit nem BBQ und nem Faß Bier „vorsprechen“ muss, um dort in Ruhe stehen zu können und akzeptiert zu werden.
Der andere Platz, den uns der Knilch genannt hat, war zwar ganz „pittoresk“ (weil am Lake gelegen und ein bisschen Wald) aber genau neben der Hauptstraße platziert und auch schon von einigen Campern bevölkert.

Ergo: Im Notfall OK, aber wir waren noch nicht zufrieden und hatten ja vermeintlich auch noch Zeit…

Also auf eigene Faust einfach mal in Richtung Mt. Cook gefahren, d.h. das Westufer des Lake Pukakis entlang. Dummerweise bot sich aber nicht so richtig eine Campingmöglichkeit an, da uns entweder relativ steil ansteigende Felder auf der einen oder steil abfallende, schroffe Felsen auf der anderen Seite ständig begleiteten. Nicht mal eine Möglichkeit zum Umdrehen war zu finden… Als wir dann endlich eine Parkbucht zum Umdrehen nutzen wollten waren wir schon so weit gefahren, dass wir uns entschieden, noch das kurze Stück zum nächsten Campingplatz weiterzufahren und zu schauen, wie der so ist und was er kostet. Es stellte sich heraus, dass er erstens so richtig kagge gelegen ist und noch dazu unverschämt teuer. Obwohl es mittlerweile schon nach 16 Uhr war machten wir uns auf den ca. 30km Rückweg, um zumindest einen der ausgewiesenen freedom sites zu nutzen. Die Zeit drängte etwas, da man so spätestens um 18 Uhr einen Platz gefunden haben sollte.
Der Rückweg kam uns also ziemlich bekannt vor, frei nach dem Motto „Das kennen wir hier doch?!?“ 😉 Tja, 60km fürn Eimer, aber was tut man nicht alles für einen „eigenen“ Campingplatz!?

Unser nächstes Ziel war „The Pines“, ein offiziell ausgewiesener freedom camp ground, den man kostenlos nutzen darf. Angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit hatten wir uns entschieden, diesen Platz aufzusuchen. Er sollte auf viertelhöhe am Ostufer des Lakes gelegen sein und dank Google Maps konnten wir ziemlich präzise navigieren. Gefunden haben wir den Drecksplatz trotzdem nicht 😀 (wenn es nicht doch der Parkplatz direkt neben dem Pumpspeicherwerk war…??!), aber dafür unsere erste richtige freedom camp site!! Denn auf dem Weg dorthin sind uns schon viele Wege und Abfahrten aufgefallen, die zum Lake runterführten und scheinbar öffentlich waren, d.h. zumindest nicht privat. Also super geeignet fürs echte freedom camping! Den besten Platz (leicht erhöht auf einer Anhöhe gelegen) hatte uns leider schon ein anderer Camper weggeschnappt (obwohl da auch Campen verboten war, wie wir nächsten Morgen gesehen haben) aber unser Platz war auch sehr schön und sogar mit eigenem Strand mit Blick auf Mt. Cook:

20130205-001050.jpg

20130205-001111.jpg

20130204-194537.jpg

Wir standen zwar etwas schräg auf dem unebenen Untergrund, aber das haben wir fachmännisch mit den verfügbaren Mitteln behoben:

20130204-230625.jpg

20130204-230640.jpg

20130204-230650.jpg

😉

Ende gut, alles gut! Unsere erste Nacht in der „Wildnis“! Sehr cool!!! Und so sah unser „Freedom Restaurant“ aus… 😉

20130204-194500.jpg

20130204-194512.jpg

20130204-194523.jpg

20130204-194530.jpg

Big Fish, der erste Sonnenbrand und Lake Tekapo

Der nächste Tag begann mit unserem ersten Frühstück im Freien! Wir hatten ja schon ein bisschen Sorge, dass es zu kalt sein könnte (die Wetterberichte der letzten Tage haben ja max. so 20 Grad angezeigt) aber diese Befürchtung hat sich sehr schnell zerschlagen… Anfängliche Wolken machten der Sonne im Laufe des Tages fix Platz und wir tauschten Jeanshose gegen Shorts und feste Schuhe gegen „loses“ Schuhwerk. Genial, richtig Sommer hier!!

Frohen Mutes wollten wir also nach Süden aufbrechen, Lake Tekapo war unser erstes Ziel. Vorher noch schnell „gedumped“, also Schmutzwasser und derlei Dinge entleeren, Frischwassertanks auffüllen und los. Zunächst sind wir aber noch mal zum Camper Depot gefahren, da wir noch ein extra Set Bettwäsche brauchten. 🙂 Dabei schon wieder die nächste Aufregung: Wasser tropfte in stetigem Fluss unter unserem Camper auf den Boden. Es kam ganz offensichtlich aus dem Frischwassertank… Also schnell noch mal jemanden geholt, der sich das anguckt. Gesagt, getan und der nette mechanic meinte, dass das höchstwahrscheinlich der „overflow mechanism“ sei, also dass das Frischwasser, welches wir am morgen aufgefüllt haben, einfach übergeschwappt sei…
Wurde dringend Zeit, dass wir aus Christchurch rauskamen, der Verkehr und die „Überraschungen“ reichten dann auch erstmal. 😉

Also endlich Aufbruch ins „Ungewisse“! 😀 Auf nach Lake Tekapo.

In Rakaia haben wir dann spontan Pause gemacht und lecker Hot Chocolate und Vanilla Chai Latte getrunken, dazu zwei Kuchenstücken – oder eher Kuchenziegelsteine, so groß und mächtig waren die Teile… Dafür aber sehr lecker und haben spontan das Mittagessen ersetzt.
Die Region ist bekannt für seine reichen Fischgründe, weshalb dort viele Hobbyangler Urlaub machen. Die Stadt hat auch den Beinamen „Salmon Capital of New Zealand“…
@Helge: nächster Angelausflug ist klar, oder? Big Fish!! 😉

20130131-233019.jpg

20130131-233107.jpg
Schweren (Angler)herzens fuhren wir weiter und haben noch mal ganz kurz Pause in Geraldine gemacht. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir Wassereinbruch im Auto haben. Oh Schreck! 😀 Die Klimaanlage leckt im Auto an der Beifahrertür, wo Annett ihre Handtasche mit Portemonaie, Handy, usw. hingelegt hat. Glücklicherweise ist nur die Tasche selbst nass geworden. Offenbar scheint das Kondenswasser der Klimaanlage nicht ordnungsgemäß nach DIN Norm 4711 nach außen geleitet zu werden, sondern geht auf halber Strecke verloren… %-) Naja, wissen wir jetzt und legen keine sensiblen Dinge mehr hin.

Gegen 19 Uhr kamen wir dann am Lake Tekapo an und waren total begeistert vom türkisblauen Wasser, welches uns nach der letzten Anhöhe begrüßte! Leider haben wir schon bei dem spontanen Stop in Geraldine bei der dortigen i-site (das sind quasi die Touri-Informationen, nur in nett und kompetent und nahezu in jedem Dorf aufzufinden) rausgefunden, dass man am Lake Tekapo nirgendwo mehr frei campen darf und so mussten wir zähneknirschend zu dem einzigen holiday park fahren, der am Ort ansässig war. Dass er der einzige Campingplatz am Lake ist, ist ihm natürlich bewusst – dementsprechend waren die Preise. Aber das Gute daran ist, dass wir deswegen wieder WiFi hatten. Und der Ausblick macht es auf jeden Fall wieder wett:

20130131-234656.jpg
„Merkwürdigerweise“ haben wir etwas viel Sonne bekommen, können uns aber nicht erklären woher das kommt. Bis auf die eine Stunde im Café waren wir eigentlich die ganze Zeit im Auto. Naja, auf jeden Fall spannte der Nacken etwas ;-). Mit der Intensität haben wir nicht gerechnet, schon gar nicht im Auto. Irgendwie komisch für Januar… :-p

Abends sind wir dann noch mal los und haben eine erste „vollständige“ Fotosession (d.h. mit Stativ und jede Menge Equipment) am Lake eingelegt. Hier ein paar ausgewählte Fotos vom Lake… 😉

20130131-233340.jpg

20130131-233358.jpg

20130131-233417.jpg

20130131-233432.jpg
Vielen, vielen Dank an Björn für das Equipment! Es ist in der Tat Gold wert!

Angeblich soll man in Lake Tekapo auch einen der besten Sternenhimmel der Welt erleben können. Leider ist der Campingplatz aber von Flutlichtern erhellt, sodass mit Sternenhimmel nicht allzu viel her war…

Nächsten Morgen haben wir es dann mal ruhig angehen lassen und sind noch runter zum Strand gegangen, um dort noch 1, 2 Stündchen zu chillen. Das nächste Ziel lautete Lake Pukaki und der Plan war, die erste Nacht auf eigene Faust zu übernachten, also „Freedom Camping“…

Aktuelle Position

So, nachdem ich mich ca. 3 Abende damit rumgequält habe, irgendwie mit dem iPAD einen Google Maps Link hinzubekommen, um die aktuelle Position hier im Blog hinzubekommen, habe ich es jetzt endlich geschafft. Hooray!
Ich glaube, Annett hat mich schon für komplett bekloppt erklärt, als ich gestern um 01:25 Uhr völlig frustiert das iPAD weggelegt habe … Aber da meine Informatiker-Ehre immens gekränkt war, musste ich mich durchwurschteln und so habe es heute endlich hingefummelt. 😉
Also: viel Spaß beim Verfolgen!

Christchurch!

Deutsche Zeit: Samstag, 27.01.2013 – ca. 03:30 Uhr, Location: Christchurch

Wir sind da!! 😀 Nach all den Strapazen und Unwägbarkeiten haben wir es endlich geschafft und sind in Christchurch angekommen. Auf dem Flughafen haben wir uns gleich erstmal eine SIM Karte von Vodafone gekauft, sodass wir auch mal aus der Pampa posten können (und unser Google Navi und all die anderen lustigen Tools funktionieren ;-)).

Da wir ja leider erst morgen den Camper holen können, gehen wir heute noch eine Nacht ins Hotel. Auf dem Weg dorthin hat uns das Ausmaß der Zerstörung vom Erdbeben letztes Jahr doch etwas überrascht. Fast die komplette Innenstadt von Christchurch ist abgesperrt und in dieser sog. „red zone“ darf niemand rein außer die vielen Bauarbeiter, die gefühlt noch mehr Bagger, Kräne und derart bedienen. Die ganze Szenerie hat auf jeden Fall was Unwirkliches, da die ganze Innenstadt quasi ausgestorben ist (und wir hatten uns schon gefreut, dass wir ein Hotel in der City haben… %-)). Der Taxifahrer, der uns zum Hotel gefahren hat meinte auch, dass jeder, der hier rumläuft ein Tourist sei, da die Einheimisches hier nichts mehr zu tun haben.

Dementsprechend hatten wir auch ein paar Probleme, etwas Essbares aufzutreiben. Denn: entweder waren sämtliche Restaurants auch von der Bildfläche verschwunden oder sie hatten geschlossen, da es ja niemanden mehr gab, der mal eben vorbeikommt und was isst.
Naja, nach gefühlten mehreren Kilometern „sight-seeing“ (obwohl das echt etwas makaber klingt) haben wir dann noch einen Inder bzw. Himalayaner (schreibt man das so? ;-)) gefunden und haben köstlich gespeist.
Da wir ja nicht mehr wirklich etwas Sinnvolles unternehmen konnten, haben wir dann etwas den neuen Biorhythmus gepflegt… Chrrrr chrrrrrrrr chrrrrrrrrrrrrrrrr

Am nächsten Morgen haben wir dann fast nebenan im provisorischen Containerdorf „Re:Start“ ein super leckeres Frühstück zu uns genommen (mit der leckersten Vanilla Chai Latte, die ich seit langem getrunken habe). Überhaupt ist dieses Re:Start eine geniale Sache. Da haben sie ein paar Seecontainer architektonisch „nett“ zusammen und übereinander gestapelt und verschieden farbig angemalt. Darin haben sich die verschiedensten Unternehmen und Geschäfte angesiedelt (auch einige „mobile banks“ und auch unser Frühstückscafé Crafted Coffee Company), was dem Projekt einen gewissen Charme verleiht. Das Ganze sieht aus wie ein Kunstprojekt und wir waren der Meinung, dass sie das ruhig so lassen können.

Mit einer knapp halbstündigen Verspätung sind wir dann zum Camper Depot aufgebrochen, um endlich den Camper zu holen. Dort angekommen waren wir nicht die Einzigen, die dieses Vorhaben in die Tat umsetzen wollten. Unsere Hoffnung, heute noch Richtung Süden aufzubrechen verkleinerte sich Minute um Minute… Gegen 12:30 Uhr stand dann fest: heute bleiben wir noch in Christchurch! Schließlich mussten wir ja noch einräumen, alles „einrichten“ und vor allem: einkaufen. Letzteres entwickelte sich zum ersten Abenteuer, da a) Linksverkehr und b) „Welt-Auto-Tag“ in Christchurch. Zumindest kam es mir so vor. Naja, Lars am Fahren und Annett am Navigieren – also alles easy! 😀 Unser bevorzugter Supermarkt „Pak’n Save“ entpuppte sich aber leider als Discounter, den ca. 97% aller Neuseeländer an diesem Tag aufsuchte (wieder mal: zumindest kam es mir so vor ;-)). D.h. nicht nur war der Parkplatz rappelvoll sondern auch denkbar ungeeignet für unseren Camper. Also weiter zum nächsten Supermarkt … der sich aber leider als Baumarkt herausstellte… %-) Immerhin haben wir dann noch ein paar Sachen mitnehmen können bevor wir dann schließlich doch noch einen echten Supermarkt gefunden haben. Der ca. zweistündige Einkauf dort (so von Null alles zu kaufen dauert schon mal) hat mich völlig geschafft (@Helge: ja, genauso wie damals im Wal-Mart in Oakland ;-)), also nur noch ab zum Campingplatz und den Tag ausklingen lassen. Das Ganze gestaltete sich aber als nicht ganz so einfach, da diverse Staus, Baustellen und Umleitungen uns daran hinderten, den Platz zu erreichen. Aber letzten Endes und vor allem durch spontane Re-Navigationen (Danke an Fr. Navigatorin ;-)) haben wir den Platz am späten Nachmittag endlich erreicht. Nachdem wir dann alles eingepackt und umgeräumt haben, gabs nur noch eins: Campingtisch und -stühle raus und chillen…

Sydney!

Deutsche Zeit: Samstag, 26.01.2013 – 12:35 Uhr, Location: Sydney

Völlig erschöpft und übermüdet sind wir planmäßig um ca. 22:35 Uhr Ortszeit in Sydney angekommen. Yeah!! 🙂
Nach knapp 13 Stunden Flug und geschätzen 1,5 – 2 Stunden Schlaf (nein, natürlich nicht am Stück ;-)) haben wir die Katakomben des Sydney Airports betreten. Wir reihten uns also ein in die Menschentraube, die uns zielsicher zum „Baggage Claim“ und „Customs“ brachte. Unsere gebunkerten Brötchen und Cracker haben wir dann am nächstbesten Mülleimer umweltschonend entsorgt, da wir ca. 1,5 Stunden vor Landung darüber informiert wurden, dass man außer seinen Klamotten am Leib und vielleicht noch nem Hut und ner Zeitung eigentlich nicht viel mehr einführen darf nach Australien… %-) Auf gar keinen Fall verderbliche Waren! Die dafür auszufüllende Visa-Karte fragte unerbittlich nach allen Leckerlis, die wir uns so aufgespart hatten. Wahrscheinlich hätten wir einiges davon auch mitnehmen können, wenn wir es „deklariert“ hätten, aber uns war nicht mehr nach „deklarieren“ und womöglich noch die höhere Form davon, „diskutieren“.

Der Plan war denkbar einfach: einfach mal eben kurz mit leichtem Handgepäck über die Brücke über den Cooks River schlendern und ins Hotel einchecken. Das Gepäck hatten wir ja in Hamburg bereits bis Christchurch durchgecheckt und meine Nachfrage, ob wir uns denn auch wirklich nicht mehr um das Gepäck kümmern müssen wurde von der Emirates Check-In Mitarbeiterin ohne Zweifel bejaht.
Aus einer inneren Eingebung heraus, kam Annett dann auf die Idee, dass wir doch mal am Gepäckband schauen können, ob unsere Koffer auch wirklich nicht da sind, sondern auf dem Weg zum Flieger nach Christchurch. Tja, es kam wie es kommen musste: nach und nach tauchten unsere Koffer auf dem Förderband auf und unsere Fragezeichen wurden immer mehr und immer größer. Was sollte das?! Wir wollten ja nur die knapp 12 Stunden Umsteigezeit bequem im Hotel verbringen und ganz bestimmt nicht unser ganzes Gepäck mitschleppen. Auf Nachfrage beim „Baggage Service“ kam dann heraus, dass der Sydney Airport kein 24h Flughafen sei sondern nachts schließe. D.h. das Gepäck wird nicht automatisch weitergeleitet, sondern muss erstens durch uns mitgenommen werden und zweitens am nächsten Morgen auch wieder ganz normal eingecheckt werden. Suuuuuper, liebe Hamburger Emirates Kollegen. Vielen Dank für die kompetente Fehlinformation. Also gemütlicher Spaziergang gestrichen, bei gefühlten 99% Luftfeuchtigkeit und über 30 Grad mit 3 Reisetaschen und 2 Handgepäckstücken ein Taxi gesucht und zum Hotel gefahren (800 Meter, 17 AUS$). Das Ganze natürlich mit Winterjacke und Co. im Arm… %-)

Dann natürlich auch nicht der gemütliche Spaziergang zurück am nächsten Morgen, sondern erstens früher los (wegen 2 Stunden vorher da sein) und zweitens wieder mit dem Taxi bzw. Shuttle. Dazu passte irgendwie der heftige Regen, der am nächsten Morgen herrschte. 😉

20130130-131533.jpg

Naja, der Rest klappte dann wie geplant und wir warten aktuell auf die letzte Etappe nach Christchurch… Bitte keine Abweichungen von Master-Plan mehr. 🙂